Inspirierend und voll positiver Energie – bereits der erste Eindruck nimmt jeden Betrachter gefangen: Möbelstücke von Pierre Renart beeinflussen und verändern jeden Raum. Die Linien, Kurven und Rundungen seiner skulpturalen Kunstwerke berühren mit ihrem dynamischen Ausdruck und Selbstverständnis. Die Materialität, die Farbtöne und die Maserungen der verwendeten Hölzer haben eine wohltuende Wirkmacht, atmosphärisch und ansprechend, haptisch und harmonisch. Die Möbel verleihen einem Raum Eleganz und einen Hauch spielerischer Leichtigkeit. Das ausserordentlich kunstfertige Handwerk fasziniert und enthüllt einen Geist enormer Kreativität sowie schöpferischer Singularität.
Die Leidenschaft für Holz packte Pierre Renart bereits in frühester Kindheit. Sobald er Säge und Hammer halten konnte, fertigte er sein eigenes Spielzeug; künstlerische Kreationen und erste Möbelstücke folgten. Bereits in der Schule entwickelte sich der konkrete Wunsch Möbeldesigner zu werden; das Studium an der Pariser École Boule schloss er als Jahrgangsbester ab. Er hat schnell seine unverkennbar eigene Handschrift entwickelt und eine Virtuosität im Umgang mit Holz, die auf seiner profunden Materialkenntnis beruht. Er ist unheimlich produktiv, wodurch sein Anspruch an die handwerkliche Qualität jedoch niemals nachlässt. Er fertigt zunächst immer ein Modell im Massstab 1:10, um das geplante Möbelstück auf Stabilität und Kohärenz zu testen. Dann wird es aus einzelnen Schichthölzern aufgebaut, in Form gebracht und geschliffen. Wie er die Übergänge und die Verläufe der Maserung so hinbekommt, dass alles wie aus einem Stück wirkt, bleibt sein Geheimnis. Der «Wellen»-Schreibtisch beweist dies mit aller Raffinesse wie auch der Couchtisch Eclosion; sein neuestes Werk, die Weiterentwicklung des Lehnstuhls Genesis − sein Meisterstück der Abschlussprüfung −, ist eine Reminiszenz an ein Art-déco-Vorbild aus dem Jahr 1933, welches er in einem Geniestreich in die Moderne führt.
Wie aus einem Guss schmiegt sich die Sitzbank an die Säule und man verspürt sofort den Wunsch, sich hier niederzulassen und zu verweilen. Die organischen Formen sprechen die menschliche Natur an und schaffen Verbundenheit. Sie fügen sich harmonisch ein in die grosszügige offene Lobby des ikonischen 22 Bishopsgate Building in London – und erregen dabei die ihnen angemessene Aufmerksamkeit. In einem schöpferischen Prozess hat Pierre Renart sieben grossformatige Möbelstücke für diese monumentale Projektarbeit geformt. Beinahe mühelos gelingt es ihm, Bewegungen einzufangen und in seinen Werken zu manifestieren. In einem unermüdlichen Prozess werden die Grenzen des Materials überschritten, sodass sich die Möglichkeiten des Holzes voll entfalten. Amerikanische Walnuss ist die bevorzugte Holzart für seine Arbeit, ob naturbelassen oder gebeizt, aber auch afrikanisches Padouk mit seinen Rottönen und apart gemasertes indisches Rosenholz.
Die Werke von Pierre Renart – hier sein Stehtisch aus der Ruban Kollektion, überkränzt von einer Leder-Installation von Bill Amberg – sind weltweit in Ausstellungen und auf Messen zu bewundern. Bereits 2019, da war er gerade einmal 29 Jahre jung, fand seine Möbius Konsole in Amerikanischer Walnuss Eingang in die permanente Sammlung des Musée des Arts Décoratifs in Paris. Auch die französische Mobilier National, die nationale Behörde für Möbel, erwarb eine Möbius Konsole in Padouk und den Eclosion Couchtisch in Amerikanischer Walnuss. Seine Kollektionen werden exklusiv von der renommierten galerie parisienne vertreten. Hinzu kommen Einzelaufträge für Massanfertigungen für Sammler oder Architekten wie die Ausstattung des Studio Harcourt Café im 16. Arrondissement oder die Zusammenarbeit mit der Luxusmarke Longchamp. Verwandlungen in Holz stecken Pierre Renart im Blut wie die Kunst in seinem Namen. Das ist das, was er tun muss.