Ein Ferrari 330 GTC! Bei diesem Coupé weiss man nicht, wohin man zuerst schauen soll: Beim Anblick der Linienführung der Karosserie vergisst man weiterzuatmen, allein die Einlassung der Motorhaube, die prägnanten Scheinwerfer oder die zweigeteilten Stossstangen... Die Silhouette mit einer starken Front, die grossen Fenster und der elegante Schwung des Hecks geben eine Leichtigkeit, die bereits die Geschwindigkeit erahnen lässt. Denn auch die inneren Werte dieses Prachtstücks italienischer Ingenieurskunst beweisen, was bereits 1966 alles möglich war. Nur 598 Exemplare wurden jemals von diesem Modell gebaut. Damit ist es eine echte Rarität und Kostbarkeit für alle Liebhaber klassischer Automobile.
Ferrari 33O GTC
Baujahr:1966
Fahrgestellnummer: 9O69
Karosserie: Pininfarina
Aussenfarbe: Verde Chiaro
Innenfarbe: Tan
Motor / Hubraum: V12 / 3967 cm3
Kraftstoffsystem: 3 Weber-Vergaser
Motorleistung: 3O4 PS / 224 kW @ 66OO U/min
Antriebsart: Hinterradantrieb (RWD)
Leergewicht: 1433 kg
Getriebe: 5-Gang Handschaltung
Länge / Breite / Höhe: 45O.5 cm / 162.6 cm / 131.4 cm
Höchstgeschwindigkeit: 246 km/h
Beschleunigung O auf 1OO km/h: 7.O Sek.
Leistungsgewicht: 4.7 kg/PS
Was für eine Biografie: Die Geburtsstunde dieses Ferraris war im Jahr 1966, als Karosseriebauer Pininfarina in Turin seinen Luxus-«Körper» schuf. Er erhielt die Fahrgestellnummer 9069. Dann ging es in die Ferrari-Hochburg Maranello und er bekam sein «Herz», Motor und Fahrwerk für den anspruchsvolleren Fahrer. Das Ergebnis: Ferrari at it's best! So sah das auch der Genfer Auto-Salon, wo er im März 1966 die internationale Automobil-Bühne betrat. Baron Emmanuel «Toulo» de Graffenried holte ihn sich in sein Autohaus Garage Italauto SA im schweizerischen Lausanne. Erster Besitzer wurde bereits im Oktober Alfred Pinkas in Lausanne. Von hier aus begann die Weltreise des 9069. Es ging einmal über den Teich nach Venezuela, wo José di Mase, leitender Angestellter der Banco Construccion in Caracas, sein neuer Besitzer wurde. Während der Bankenkrise Anfang der 1990er Jahre musste di Mase fliehen und überliess seinen Ferrari der Obhut von Alvin Rafael Acevedo, der sich in den Wagen verliebte. Nur mit juristischem Aufwand und langjährigen Mühen gelang es, ihn im November 2015 in die USA zu überführen. Schlussendlich kam der Italiener zu Bell Sport & Classic nach Hertfordshire, England.
Sein Motor funktionierte nicht mehr und er war blau umlackiert. Aber: Alle Teile waren noch im Original vorhanden! Ganze drei Jahre hat es gedauert, diese Schönheit wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen. Ferrari-Restaurierungsspezialist Bell Sport & Classic hat eine Vollrestaurierung durchgeführt, um dieses Schmuckstück zu retten und ein perfektes Ergebnis, besser als der Neuzustand, zu erzielen. Jedes Detail, und sei es noch so klein und unsichtbar, wurde restauriert und überholt. Das gehört zum Ethos und zur Unternehmensphilosophie von Bell Sport & Classic. Belohnt wurde dieser Aufwand mit einem Sieg beim 2022 Salon Privé Concours d'Elégance. Jetzt kann eine neue Reise beginnen.