Kessel Racing: Am Anfang war das Rennen

Peter Knoflach dreht am grossen Rad und steuert auf die Rennstrecken zu.

Peter Knoflach, ein Schweizer mit Benzin im Blut, hat Grosses vor. Sein Traum ist ein eigenes Ferrari Rennteam. Alles unter dem Motto: von Silverstone nach Le Mans. Alles fängt im Kleinen an, so auch beim vom Rennsport infizierten Peter Knoflach, welcher selbst über eine internationale Rennfahrer-und Ausbildnerlizenz verfügt. Ferrari hat nicht nur in seinem Herzen einen Platz gefunden, sondern ist auch ein wichtiger Teil seiner Berufslaufbahn. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass noch viele Freundschaften und Kontakte zur internationalen Ferrari-Welt bestehen. Ein Wichtiger davon ist Ronnie Kessel von Kessel Racing, Lugano.

Peter Knoflach weiss ganz genau, dass Rennsport eine Teamaufgabe ist, sei es hinsichtlich der Technik oder der Finanzen. Bei der Technik überliess er nichts dem Zufall und verpflichtete für 2015 Kessel Racing, eines der bekanntesten internationalen Rennsportteams, welches schon in verschiedenen Rennsportserien mit Ferrari-Fahrzeugen unzählige Siege eingefahren hat. Und die Finanzen? Ohne Sponsoring geht gar nichts in diesem Geschäft. Blendet man den reinen Rennsport aus, wird eine in jeder Hinsicht «laute» Marketingplattform sichtbar, welche Markennamen international positioniert und Kunden an Renntagen als Gäste ins Geschehen einbindet. Als gewiefter Autoverkäufer weiss Peter Knoflach wie man mit Emotionen Kaufentscheide herbeiführt oder bis anhin nicht rennsportinteressierte Sponsoren gewinnt. Seine Begeisterung für die Sache lockte uns an zwei Wochenenden an die Rennstrecken. Erstes Ziel waren die Kessel Racing Track Days auf dem Circuito Tazio Nuvolari ausserhalb Mailands. Hier fanden wir uns nicht als Zuschauer wieder, sondern wurden gleich ins aktive Renngeschehen eingebunden. Ausgestattet mit rotem Ferrari-Overall, Rennsportschuhen, Kopf- und Nackenstütze und Schutzhelm zwängten wir uns in den ungewohnt engen Beifahrersitz und starteten gleich zu einigen rasanten Einführungsrunden. Subjektiv gefühlt hatten wir kurzerhand den Streckenrekord gebrochen. Und dann wechselten wir respektvoll in den Fahrersitz. Es lag wohl nicht am Ferrari 458 Challenge Evo, dass jetzt alles etwas gemächlicher zu und her ging. Nach diesem Italien-Wochenende kam es dann Schlag auf Schlag: Es wurden Sponsorenverträge für 2015/16 unterzeichnet, ein Ferrari Rennwagen gekauft und das erste offizielle Rennen in Le Castellet angesagt. Renntüchtig war der neuerworbene Ferrari bereits, jedoch noch nicht im fertigen Kleid: Die Sponsorenlogos fehlten. Mit Freude legte Sponsor Volker Ruhe von Cerenes Golfsport selbst Hand an und beklebte die Rennmaschine mit seinem Firmenlogo. Bestens gerüstet ging es dann nach Le Castellet in Südfrankreich, wo das Team sein erstes Stelldichein hatte. Die abgelieferten Rundenzeiten waren beachtlich und stimmten alle Anwesenden zuversichtlich für 2016. Wir bleiben dran.

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