Quooker: Eine Idee wird zur Ikone

Quooker. Innovative Erfindung mit nachhaltiger Familiengeschichte

Es ist eine Geschichte, wie sie Hollywood nicht schöner hätte schreiben können: eine, die fesselt, die berührt, bei der man mitfühlt. Und ja, sie hat ein Happy End, getragen von Millionen Menschen weltweit und einer stetig wachsenden Fangemeinde. Hauptdarsteller ist er: Quooker, besser bekannt als «der Wasserhahn, der alles kann».

1970: Welch ein Wahnsinn!*

Han Peteri, Gründer / Founder Quooker (1918–2007)

In London hatte ich ein Schlüsselerlebnis. Ich erinnere mich sehr genau an diesen Moment, es war in der Unilever-Zentrale in London, in Blackfriars.

Lipton hatte die Idee eine Instantsuppe herzustellen. Es sollte ein luftdicht verschlossener Beutel mit einem Pulver sein, das man in eine Tasse gab und mit kochendem Wasser aufgoss. Im Handumdrehen  hatte man dann eine leckere Suppe. Wir hatten bereits eine Stunde lang darüber diskutiert: «Darf man dies eine Instantsuppe nennen?» Das war die Frage. Aber niemand hatte gesagt, wie schnell es geht. Man fragte: «Können wir dies als Instantsuppe bezeichnen?» Also fragte ich: «Wie lange dauert es, bis sich das Pulver aufgelöst hat?» Die Antwort lautete: «It takes five seconds to rehydrate 95 %.»

Da bekam ich ein komisches Gefühl im Magen: fünf Sekunden! Und hinzugeben muss man Wasser aus einem Kessel, der fünf Minuten lang auf dem Herd gestanden hatte − so einem Kessel mit Tülle? Welch ein Wahnsinn! Warum haben wir im Haus eigentlich kein kochendes Wasser? Ich sah es sofort vor meinem geistigen Auge. Ich dachte: Das kann doch nicht so schwierig sein. Das ist nichts Weiteres als Maschinentechnik. Nun, damit kenne ich mich aus!

Aber ich sage nichts, dachte ich, darüber muss ich erst einmal in Ruhe nachdenken. Ich blieb noch ein Jahr bei Unilever und verliess dann das Unternehmen. Noch im selben Jahr baute ich einen Prototypen.

*Die Aussagen von Han Peteri entstammen dem Jubiläumsbuch, das seine Tochter Harriët Peteri zu seinem 89. Geburtstag anfertigte und für welches sie ausführliche Gespräche mit ihm führte.


Wie der Vater so die Söhne.

Wie so oft hat auch dieser Star klein angefangen. Unsere Geschichte beginnt in den Niederlanden, wo der Rotterdamer Physiker Han Peteri bei seinem Liptonbesuch die Idee eines «Heisswasserhahns» geboren hatte. Sein Wagemut, sein Pioniergeist und sein Nichtaufgeben wurden belohnt: Die Erfindung gelang und wurde 1971 patentiert. Was jedoch nicht bedeutete, dass sie sich sofort erfolgreich durchsetzte. So genial das Konzept auch war, der Markt war noch nicht bereit dafür. Erst Han Peteris Sohn Niels brachte nach seinem Studium das Projekt erneut ins Rollen: Er gab der bahnbrechenden Produktentwicklung den letzten Feinschliff, kümmerte sich um Produktionsabläufe und Sicherheitszertifikate und sorgte dafür, dass Messe- und Fernsehauftritte erste Bestellungen generierten. Und er holte seinen Bruder Walter als Vertriebsprofi an Bord.

2012
Markteinführung Fusion

Ein einziger Wasserhahn für warmes, kaltes und kochendes Wasser.

Die nächste [R]evolution
2018

Im Handumdrehen alles aus einem Wasserhahn: kaltes, warmes, 1OO° C kochendes sowie sprudelndes oder stilles gekühltes Wasser.

Der Erfolg stand für die Brüder nie in Frage. Mit typisch niederländischer Gelassenheit und dem unerschütterlichen Willen, das Werk ihres Vaters zu vollenden, machten sie den Quooker – eine Wortschöpfung aus quick und cook, also schnell und kochen – zu einer weltweit etablierten Marke. «Ein Komfort, den man nicht braucht, wenn man ihn nicht kennt, den man aber nicht missen möchte, wenn man ihn einmal hat», erklären sie lächelnd. Der Vorteil liegt auf der Hand und in der einfachen Handhabung: Aus einem Wasserhahn fliesst genau das Wasser, welches man gerade braucht. Erfrischend kalt, angenehm warm, kochend heiss oder sprudelnd mit Kohlensäure. Und dies spart Zeit, Wasser und Energie: Im Vergleich zum Wasserkochen via Induktionsherd ist der Energieverbrauch um ca. 35 % geringer. Längst hat der Quooker die modernen Küchen erobert; rund 300.000 werden jährlich in aller Welt ausgeliefert. Unterschiedliche Designausführungen erfüllen individuelle Stilwünsche und Trends: Da gibt es runde, eckige und ausziehbare Versionen, klassisch-elegant in glänzendem Chrom, glamourös in Messing oder Gold, stylisch in mattem Schwarz oder puristisch in mattem Edelstahl. Das Portfolio wird konstant weiterentwickelt, die Markteinführung einer neuen Modell-Serie steht kurz bevor. Wieder clevere Alleskönner, soviel ist sicher.

No items found.
HOCHEDEL Print Magazin abonnieren