Haben Sie einen «guten Riecher», bescheinigt man Ihnen ein besonderes Gespür. Diese Redensart drückt aus, wie wertvoll unser Geruchssinn ist. Genau dieser steht für Fabrice Penot und Edouard Roschi im Fokus, die einzigartige olfaktorische Highlights erschaffen.
Nichts ausser fünf Tropfen Chanel No. 5 trage sie nachts auf, habe Marilyn Monroe einst gesagt. Woraufhin der Duft von Coco Chanel und Earnest Beaux zur Legende wurde, der bis heute in den Regalen der Parfümerien zu finden ist. Die Bedeutung von Düften geht aber noch viel weiter zurück – man denke an die alten Ägypter mit ihren duftenden Bädern, an Weihrauch und Myrrhe bei religiösen Zeremonien. Unbestritten setzt ein attraktiver Duft eine Marke, es ist ein Statement, spricht die Sinne an, lässt Sinnlichkeit entstehen. Wer allerdings seinen idealen Duft sucht, muss heute unter rund 20.000 Angeboten wählen. Keine leichte Sache, auch weil durch aufwändiges Marketing Massenware als Unikate und wechselnde Trends als für jeden tragbare «Must haves» verkauft werden. Fabrice Penot und Edouard Roschi zeigen den Ausweg aus der überbordenden Vielfalt. Beide waren bei einem internationalen Kosmetikkonzern für namhafte Parfummarken verantwortlich und fühlten sich dennoch nicht richtig angekommen. Sie hatten ihre eigene Auffassung dem, was ein Duft leisten soll, nämlich unabhängig von Jahreszeiten und Modetrends den Charakter seines Trägers bzw. seiner Trägerin zu unterstreichen. Mit der Gründung ihres eigenen Unternehmens Le Labo in New York setzten sie ein klares Statement: Hochwertigste ätherische Essenzen werden vor den Augen der Kunden zu rein veganen Parfums komponiert. Individualität spielt dabei die Hauptrolle: Das perfekte Parfum wird ganz auf die eigene spezifische Wahrnehmung und die Chemie der Haut ausgerichtet. Die Wahl unter den Basisessenzen ist dann richtig, wenn der Kunde nach dem ersten Schnuppern einen Aha- oder vielmehr einen Aah-Effekt verspürt. Man darf seiner Nase also ruhig vertrauen.
Bergamotte, Rose, Vetiver, Neroli, Orangenblüten, Patschuli, Jasmin, Iris, Sandelholz, Labdanum und Moschus: Die New Yorker Parfumkreateure von Le Labo setzen bewusst auf nur 10 Hauptessenzen, die aus der Hauptstadt der Düfte, dem französischen Grasse stammen. Jede einzelne dieser ätherischen Ölkonzentrate wird zwar nach bestimmten Formeln mit weiteren duftenden Komponenten verbunden - erkennbar an der Zahl hinter jeder Duftkreation –, dominiert aber die Richtung des Parfums. Sowohl natürliche als auch synthetische Essenzen kommen zur Verwendung – entscheidend für Roschi und Penot sind vegane und kontrollierte Qualitätsprodukte, welche auf tierische Inhaltsstoffe und Tierversuche komplett verzichten. Erst wenn der Kunde aus der 20 Duftkompositionen umfassenden Le Labo-Sammlung seine Präferenz gewählt hat, wird durch den Zusatz von Alkohol und Wasser sein Parfum vollendet. Damit ist es nicht nur höchst individuell, sondern auch frisch und lange haltbar.
Die Verpackung wird dem Label gerecht: Die schlichten Laborfläschchen unterstreichen den puristischen Ansatz ihrer Gründer und wirken durch die personalisierte Beschriftung mit Namen und Botschaft auf dem Etikett besonders. Dass das Konzept des Schweizer Chemikers Roschi und des französischen Parfumeurs Penot aufgeht, zeigt der Erfolg, der sich seit der Gründung ihres Unternehmens in 2005 ausbreitet: Inzwischen hat Le Labo allein in New York drei Standorte, dazu Department Stores in London, Berlin, Tokio, usw. Und auch via Onlineshop lassen sich die sinnlichen Wunderwerke des Labels ordern, wo man zum Duft passende Körpercremes, Öle und Duftkerzen erhält. Ihren olfaktorischen Sinnesfreuden steht also nichts mehr im Weg.